KURIOSE GESCHICHTEN & FAKTEN
RUND UM PFEFFER

Aus dem Buch: “Gut gewürztes Allerlei: Sammelsurium der Merkwürzigkeiten” von Georg Schulz (2. Auflage, 20. März 2018)

“Pfeffer” in der Kochkunst ein Ragout aus Teilen der Gans oder des Wildes (HasenpfefferGänsepfeffer usw.)

Pfefferboden: Spezielles Roßhaargewebe (s.d.) zu Sieben

Pfeffer-Börse: Weder in New York, noch in London, Rotterdam oder Hamburg gibt es sie. Aber in der indischen Hafenstadt Cochin an der indischen Malabarküste ist der „Pepper Exchange“ zu finden. So die Inschrift an dem Kontorhaus.

Pfefferfrauen: Mit „Pfefferfrau“ wurden nach dem Wörterbuch der Gebrüder Grimm zur Zeit des Sonderbundkrieges die Frauen der Liberalen genannt, denen man zutraute, den Truppen Pfeffer in die Augen zu streuen. „Sonderbundkrieg“ (1846-1847) ist die Bezeichnung für Unruhen während der Umbildung des Schweizer Staatenbundes zum Bundesstaat.

Pfefferfresser sind keine Volksgruppe, sondern Tukane, Spechtvögel der Familie der Klettervögel, die in den heißen Ländern Südamerikas leben. Es handelt sich um papageienartige Vögel mit unverhältnismäßig großen Schnäbeln.

Pfeffergeld: Geldablösung – eine jährliche Geldleistung an Beamte der steirischen Landesverwaltung im 18. Jahrhundert.

Pfefferkorn, Johannes, ein deutscher Jude, berüchtigter Konvertit.

Pfefferkornhaar, eine besondere Form des Kraushaares, vorwiegend bei Buschmännern, gekennzeichnet durch büschelweise Verteilung auf der Kopfhaut und pfefferkornartige Verfilzung der einzelnen Haarbüschel.

Pfefferküste ist die historische Bezeichnung eines Küstengebietes im westlichen Afrika und umfasst die Küste der Staaten Liberia und Sierra Leone.

Pfefferlehen, war eine Art von Miete, bei der anstatt der sonst zu leistenden Dienste eine gewisse Menge Pfeffer zu entrichten war.

Als Pfefferleinstag galt meist Sankt Stephan (26. Dez.) Der Sinn dieses Brauches bestand darin, dass nach altem Volksglauben der „Gepfefferte“ im kommenden Jahr keine Krank- heiten bekommen möge. Schläge erfolgten mit einem Wacholderzweig. Der Geschlagene konnte sich mit einem kleinen Geschenk z.B. einem Stück Pfefferkuchen freikaufen.

Pfeffer-Liesel: Damit bezeichnete man in Norddeutschland ein mörserähnliches Tischgerät zum Mahlen des Pfeffers, also den Vorgänger der jetzt üblichen Pfeffermühlen.

Die Leipziger Pfeffermühle ist ein Kabarett (seit 22. Mai 1954).

Pfeffern, Volksbrauch in Süddeutschland und Österreich zu Weihnachten: Peitschen, also pfeffern mit der glücksbringenden Wacholder-Rute, der Pfefferer.

Pfeffer-Radja, früher auf dem nördlichen Teil der Insel Sumatra Titel für einen dem Samorin unterstehenden Beamten, der für die rechtzeitige Ablieferung des Pfeffers an die Kolonialmächte zu sorgen hat.

Pfefferritt, Umritt zur Eintreibung des Pfeffergeldes.

Pfefferrohr, Psyllostachys aurea, auch Knoten-Bambus oder Gelber Bambus, 4 Arten in Japan, China, Himalaya heimisch. Bambusartige Gräser meist mit braunen Halmen, halbrunden Stengelgliedern und vorspringenden Knoten. Verarbeitet zu Spazierstöcken, Pfeifenrohren. Aber nach „Bilder-Conversations-Lexikon von F.A. Brockhaus 1839“; Pfefferrohr heißt im Handel eine nur seit wenigen Jahren aus Ostindien nach Deutschland gebrachte Art braunes Bambusrohr, das zu Regen- und Sonnenschirmstäben, Spazierstöcken und Tabakpfeifenröhren ausgezeichnet brauchbar war.“

Pfefferrücken, langgestreckter Höhenrücken nördl. von Verdun, westl. von Douaumont.

Pfeffersack Zitate:

Ludwig Uhland, 1545: „darnach thet er manchen nürnbergischen Pfeffersackjagen.“

Hans Sachs: „ich wil lieber deinen fürsten uns herrn als mit Pfeffersäcken umb gehen…“

Berlichingen: „uberstülb mit das Arschloch, wie die krämer die „Pfeffersäck“ „Für den norddeutschen Raum, besonders für die Hansestädte, wurde die Bezeichnung „Pfeffersäcke“ um Volksmund für Großkaufleute, Handelsherren und Schiffseigner, die hier die Führungsschicht bildeten. Kein Fürst, kein Adel, kein Papst machte ihnen diesen Rang streitig.“ („Speichern und Spenden, Nachrichten aus dem Hamburger Alltag“)

Pfefferstein (Peperin), basaltisches Tuffgestein.

Pfefferwurzel, die Wurzel von Asarum europaeum.

Pfefferzelte = Pfefferkuchen

Tyrkisk Peber“:  Besteht nach der Zutatenliste aus: Zucker, Glukosesirup, Ammoniumchlorid, Süssholzextrakt, Salz, Pflanzliches Öl, Aroma, Farbstoff E 153. Ist also kein Pfeffer sondern Lakritz. Kommt nicht aus der Türkei, sondern aus Finnland.

Das Pfefferkorn das weiß jeder, was gemeint ist. Doch „Der Pfefferkorn“? Das war der Spitzname von Notker II., dem 975 gestorbene „Piperis Granum“, dem legendenumwobenen Arzt des Klosters Sankt Gallen.

Und was ist das Pfeffersingen? Das ist ein alter Hochzeitsbrauch, wohl um die Gesellschaft in Schwung zu bringen, sie anzufeuern, anzupfeffern. Im Würzburgischen sollen die Jungfrauen zur Feier gesungen haben und dafür eine Kanne Wein bekommen haben. Diesen tranken sie dann in einem Wirtshaus unter Gesang und Scherzen aus.

Das reichste Kaufmannsgeschlecht in Konstanz um 1300 hieß „Pfefferhart“. Zur gleichen Zeit gab es in Breslau einen Dietrich Pfefferkorn und in Lübeck einen Bertram Peper.

Heinrich VI. der „Pfeffersack von Weida“, gestorben ca. 1255, war einziger Sohn des Vogtes Heinrich III. von Weida-Ronnenburg.

Dr. Pepper“ ist die Marke eines in Amerika beliebten Erfrischungsgetränks. Erfunden wurde es von dem jungen Apotheker Charles Alterton 1885 in Waco, Texas. Dort gibt es auch ein Museum unter diesem Namen.

Aber „Strathpeffer“ in den schottischen Highlands hat keinerlei Bezug zum Pfeffer. Auf die gälische Sprache zurückgeführt, bedeutet es „Ort im Tal des Flusses Peppery“.

Die „Pfefferstrasse“ in Hamburg-Rahlstedt hat auch nichts mit dem Gewürz zu tun. Sie wurde 1951 nach Richard Pfeffer (1868-1932) benannt, der dort viele Jahre Gemeindevorsteher war.

Pepermölenbeck“ (Hamburg, Altona-Altstadt), der Name einer kleinen Straße nach dem längst versiegten Grenzbach zwischen Holstein und Hamburg. Der Standort der Mühle an dieser Stelle ist historisch nicht gesichert, überliefert ist jedoch, dass dort eine Pulvermühle gestanden haben soll, die sich hier wie die meisten Pulvermühlen aus Sicherheitsgründen am Stadtrand befunden hat. Also keine Pfeffermühle. Es könnte auch eine Papiermühle gewesen sein, wie die Mühle nach der der „Kuhmühlenteich“ in Hamburg-Hohenfelde benannt wurde.

Die Pfefferstadt“ nein, nicht Hamburg. Ein historischer Roman um die Eroberung Malakkas von Jerg Haas.

Pfeffersackhausen“ nach dem Hamburger Abendblatt vom 30. Oktober 2008. Überschrift: Theaterskandal in „Pfeffersackhausen“. Auch Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose meldete sich zu Wort: „Hamburg ist nicht das Pfeffersackhausen der Kultur.“

Eine Bar in Tananarive, der Hauptstadt Madagaskars wirbt für sich mit dem Namen „O! Poivre Vert“ (Grüner Pfeffer).

Nur der „Piper Nigrum“, ob schwarz, ob weiß, ob grün, ob rot gilt bei uns als echter Pfeffer. Bei der Vielzahl an Namen ist es kein Wunder, wenn in früheren Berichten Irrtümer geschehen sind.

Alte Quellen verwechseln teilweise den Langen Pfeffer mit Chili oder Paprika. „Der Name Langer Pfeffer kann in Büchern des 16. Jahrhunderts daher für beide Gewürze stehen.“ (Gernot Katzer „Chili, Teufelsdreck und Safran“)

So ist es bei alten Schriften häufig schwer, wenn nicht sogar unmöglich, den dort genannten Pfeffer in das richtige Gewürz zu übersetzen. Die Verwirrung, Ratlosigkeit um „Pfeffer“ ergibt sich aus alten, uralten Schriften in denen das Wort Pfeffer auch eine allgemeine Bezeichnung für die Gewürze ist. Zum Beispiel „Pfefferkuchen“. In den Rezepten sind viele Gewürze, aber kein Pfeffer.

Äthiopischer Pfeffer– Piper guineense

Afrikanischer Pfeffer– Piper guineense

Alpine Pfeffer– Tasmannia Xerophila

Anis-Pfeffer, Szechuanpfeffer– Zanthoxylum piperitum

Aschanti-Pfeffer– Piper guineense

Australischer Pfeffer– Tasmannia lanceolata

Balinesischer Pfeffer– Piper longum

Bambus Pfeffer– Piper aduncum ist kein Gewürz

Bengal Pfeffer– Piper longum

Tasmanischer Bergpfeffer– Tasmannia lanceolata

Betel Pfeffer- Piper betle (Blätter dienen als Bestandteil des Betelbissens)

Brasilianischer Pfeffer, Rosa Pfeffer– Schinus terebinthifolius

Burro Pfeffer– Xylopia aromatica

Cayenne Pfeffer- gemahlene Chilischoten, vielleicht auch scharfer Paprika?

„Die Inkas nannten die scharfe Frucht Aji, die Spanier übernahmen von den Azteken den Namen Chili. Doch in weiten Teilen der Welt herrscht eine allgemeine Begriffsverwirrung. Ausgelöst wurde sie Christoph Kolumbus, der dem Irrtum erlag, er habe nicht nur den Seeweg nach Indien, sondern auch den Pfeffer gefunden. Im englischen Sprachraum wird deshalb bis heute vom „hot pepper“ (Chili) und „sweet pepper“ (Gemüsepaprika) gesprochen. Auch der deutsche Sprachraum ist von der durch Kolumbus ausgelösten Sprachverwirrung nicht ganz verschont geblieben. So spricht man dort z.B. bis heute von „Cayenne-Pfeffer“, obwohl damit ein aus der Chilisorte Cayenne hergestelltes Pulver gemeint ist.“ (Amal Naj, die Originalausgabe erschien 1992 in New York mit dem Titel „Peppers“ und 1995 bei Rowohlt mit „Scharfe Sachen“)

Chinesischer Pfeffer– Zanthoxylum piperitum

Cubeben-Pfeffer– Piper cubeba

Dänischer Pfeffer. Ihn finden wir zum Beispiel in einem „Preis-Courant der Wahren in Partheyen“ einer in Hamburg erschienen Preisliste vom 25. Mai 1736. Pfeffer aus Dänemark? Ja, auch Dänemark versuchte sich eine Scheibe vom einträglichen Geschäft mit Kolonialwaren zu sichern. Auf Veranlassung des Königs Christian IV. wurde 1616 die Dänische Ostindische Handelsgesellschaft gegründet. 1620 gelang es dem dänischen Admiral Gjedde, den Hafen Tranquebar an der Südostküste Indiens zu pachten. Der Vertrag hierüber soll auf einem Blatt aus reinem Gold geschrieben worden sein. Von dort kam dann auch der Pfeffer, der dann von Dänemark aus in Europa angeboten wurde.

Dorrigo Pepper- Tasmannua stipitata

Floh Pfeffer– Persicaria hydropiper

Goldpepper– „alte Bezeichnung für“ Paprika/ Chilis

Grüner Pfeffer– Piper nigrum (Schwarzer Pfeffer, unreif)

Guinea-Pfeffer, Guinea-Körner. Piper guineense, auch früher „Paradieskörner“ genannt.“ Vorsicht! Wurde früher häufig auch verwechselt mit Melegueta-Pfeffer = aframomum melegueta

Indianischer Pfeffer- alte Bezeichnung für Paprika/ Chilis

Indischer Pfeffer nannte Chanca, der Schiffsarzt des Kolumbus, den Paprika oder die Chilis in seinen Briefen an die Mitglieder des königlichen Hofes. Kurz danach schrieb auch Hernandez, der Hofchirurg von König Philipp II über das neue Gewürz das er bald „Chili“ bald „Agi“ nannte. In alten Folianten auch mit „Piper indicum“, „teutscher Pfeffer“ bezeichnet.

Indischer Langpfeffer– Piper longum

Jamaika Pfeffer, Piment-Pimenta dioca

Japanischer Pfeffer (Sansho) – Zanthoxylum piperitum

Java-Pfeffer, Kubeben-Piper cubeba

Kampot Pfeffer– Piper nigrum, einer besonderen Qualität aus der Provinz Kampot, an der Südküste Kambodscha.

Der Neid der Armen auf die zu Wohlstand gekommenen Fernhändler und Kaufleute einerseits und Missgunst, auch teilweise gewachsene finanzielle Abhängigkeit der Landesherren, des Adels und der Fürsten von den reichen Kaufleuten ergab das Wort „Pfeffersäcke“. Zu der Zeit war „Pfeffer“ ein Sammelbegriff für die sehr wertvollen Gewürze. Damit auch für geschäftstüchtig erhandelten, nicht ererbten oder kriegerisch eroberten Reichtum. So benutzen Volksmund und Lästermäuler gern dieses Wort und so geriet es dann auch in viele Zitate.

„Im 15.bis 16. Jahrhundert werden die Kaufherren als Pfeffersäcke verhöhnt“ (Friedrich Kluge „Geheimsprachen“)

Auch in der Gegenwart sind die Pfeffersäcke nicht vergessen: DIE WELT vom 5.12.2009 kündigt einen Film über Klaus Störtebeker an mit der Überschrift „Albtraum“ der Pfeffersäcke“

Nach dem Duden ist Pfeffersack nur „veraltet für Großkaufmann“.

Im „Kleines Lexikon Hamburger Begriffe von 1999“ steht ausführlich: „Pfeffersäcke ist ein allgemeiner Spottname für reiche, geizige Menschen der aber besonders häufig auf Hamburger bezogen zu hören ist.“

Tatsache ist, dass das Geschäft mit den wertvollen, zum Teil wie Bargeld benutzten Pfefferkörnern den europäischen Gewürzhändlern seit dem Mittelalter hohe Gewinne bescherte und sich auch die Hamburger Kaufleute erfolgreich daran beteiligten.

Bereits Ramses II. (1290 bis 1224 v. Chr.) hatte die Nase voll. Jedenfalls entdeckte man bei der Röntgen-Untersuchung seiner Mumie mehr als 30 Körner schwarzen Pfeffers in seiner Nase. In seiner Leibeshöhle befanden sich Holzspäne, Stängel, Koloquintensamen und schwarzer Pfeffer. Wir kennen Pfeffer heute nur noch als Gewürz, in früheren Zeiten aber war er auch ein vielseitig verwendetes und teures Heilmittel. Zur Zeit Ramses II. muss Pfeffer außerordentlich kostbar gewesen sein, denn er wurde aus Indien importiert.

Die Karthager ignorierten die medizinische Kunst keineswegs. Um ein an Atemnot leidendes Pferd zu heilen, empfiehlt der Agronom, das Tier drei Tage lang an zwölf verschiedenen Stellen bluten zu lassen. Dann stelle man ein Gemisch zusammen aus Safran, Myrrhe, Narde, Weissem Pfeffer, Honigwasser, Rosenöl und Linsen– alles sorgfältig abgewogen.“

Gaius Gallus (254-184 v. Chr.): „Ein Weib, das boshaft ist, braucht keinen Krämer. Sie hat daheim selbst Salz und Pfeffer, um ihr übles Tun zu würzen.“

Nachdem Gaius Gallus mit seinem Heer scheiterte, Arabien und die vor Chr. bekannten Gewürz-Länder zu kolonialisieren, wurde in Rom der Pfeffer so knapp, dass die Pfefferkörner mit Gold aufgewogen wurden. Nicht nur die Prasserei war ein Grund dafür. Die größte Stadt der Welt hatte Schwierigkeiten, ausreichend frische Lebensmittel zu bekommen und mit scharfem Pfeffer konnte der Hautgout nicht mehr ganz so frischer Speisen überdeckt werden.

Ein Archäologen-Team der Universität Leiden und Delaware hat bei den um 1994 laufenden Ausgrabungen in der Ruinenstadt Berenke am Roten Meer ein Tongefäß mit 7,5 Kg Schwarzen Pfeffer gefunden. Dieser Pfeffer ist ca. 2000 Jahre alt und stammt aus der Zeit, als Rom auch dieses Gebiet beherrschte.

Pfeffer war schon immer ein gern gefälschter Artikel. Plinius (245-279 n. Chr.) schreibt dazu: „Verfälscht wird er mit Wacholderbeeren, die ihm eigenartigerweise im Geschmack ähnlich sind.“

176 v. Chr.: Für Pfeffer Zoll zahlen wäre nicht ungewöhnlich. Aber in Alexandria kassierten die Römer nur für den Transit-Handel exotischer Artikel einen in Pfeffer zahlbaren Zoll. Das Tor, durch das diese Waren verbracht wurden, hieß das Pfeffer-Tor. In der anschließenden Pfeffer-Straße fand der Handel mit den Gewürzen statt.

Für 312 Gramm Pfeffer musste ein Landarbeiter 32 Tage arbeiten. (Paul Faure – „Magie der Düfte“).

Im 5. Jahrhundert war Rom auch nicht mehr das, was es einmal war. Als dann im Jahre 408 die Westgoten unter Alarich vor Rom erschienen, verlangten sie unter anderem 5.000 Pfund Gold, 30.000 Pfund Silber und 3.000 Pfund Pfeffer.

Der ägyptische Kaufmann und Seefahrer Kosmas Indikopleustes bezeichnete wohl als Erster um 525 die Westküste Sudindiens als “das Land, wo der Pfeffer wächst.”

Auch die Perser meinten Indien als Heimat des Pfeffers mit ihrem Sprichwort „Pfeffer nach Hindustan tragen“.

Aus einer Urkunde aus dem Jahre 716 geht hervor, dass das Kloster Korbei an der Somme die Abgabe von 30 Pfund Pfeffer als Steuer bestätigt.

Im Jahre 1101 nach der Eroberung der Stadt Caesarea in Palästina bekam jeder Soldat, der siegreich für Genua gekämpft hatte, zwei Pfund Pfeffer als Teil seines Solds.

Aus den Einfuhren, die nach Friesland gingen, ist besonders der Pfeffer bekannt. Friesische Siedlungen wie Pewsum, Loga, Reide und andere zahlten ihre Tribute an die Klöster Verden und Fulda in Pfeffer. Dieses Gewürz gelangte durch den arabischen Zwischenhandel über Westrussland, Nowgorod und Gotland nach Friesland.

Um 1095 beginnen die Kreuzzüge des „Christlichen Abendlandes“. Wenn im Mittelalter „kaukasischer“ Pfeffer im Handel war, bedeutete das nur, dass der Pfeffer auf dem Landweg über die Ausläufer des Kaukasus gebracht wurde, über die türkische Stadt Trapezunt am Schwarzen Meer auf dem weiteren Seeweg nach Europa kam.

Der König von Schottland erhielt 1194 während seines Besuches bei Richard I. von England jeden Tag zwei Pfund Pfeffer und vier Pfund Zimt als Gastgeschenk.

Im 12. Jhd:  Der berühmte jüdisch-arabische Arzt Moses Maimonides empfahl bei Potenzproblemen folgende Gewürzmischungen: 4 Teile Langer Pfeffer, 4 Teile Galgantwurzel, 8 Teile Zimt, 8 Teile Anis, 1 Teil Mais, 1 Teil Muskat.

Unglaublich aber wahr: das deutsche Rezeptbuch aus dem 14. Jahrhundert „Buch von guter spise“ preist Apfel-Pfannkuchen mit Pfeffer an und betont die Wichtigkeit des Pfeffers als Gewürz in Birnenkompott.

Im Jahr 1377 kosten 100 kg schwarzer Pfeffer 480 Mark in Marseille und 750 Mark in London. Der Tageslohn eines Arbeiters betrug damals 1,5 Pfenning. Im Verhältnis konnte man für 1 Mark (192 Pfennig) 4 Kühe, 12 Schafe oder 96 Pfund Butter kaufen. Pfeffer bedeutete Wohlstand.

Pfeffer der Roma und Sinti als Medizin. Ein Rezept für die Liebe: „Zerreibe Leinsamen, koche sie mit Honig, füge einige zerkleinerte Feigen und reichlich Pfeffer hinzu. Der Genuss dieser Zubereitung reizt den Esser zum Genuss der Liebe.“

1460: eine portugiesische mit Pfeffer beladene Flotte trifft in Lissabon, von der Westküste Afrikas kommend ein. Die Nachricht darüber führte erstmals zur Reduzierung der Pfefferpreise um 50 %, sowie zu weiteren Konkursen im gesamten Gewürzhandel. Jedoch war dieser importierte Pfeffer keinesfalls echter Pfeffer, sondern Malaguetta-Pfeffer, eine Frucht, die Cardamom ähnelt und zudem scharf ist.

„Wer viel Pfeffer hat, der pfeffert auch sein Apfelmus.“

10. Juli 1499: Vasco da Gama trifft mit voller Ladung echtem Pfeffer in Lissabon ein. Pfeffer konnte daher um 80 % günstiger bereitgestellt werden als in der Gewürzstadt Venedig, die bis dato das Gewürzmonopol inne hatte.

Der portugiesische König Manuel I (1469-1521) trug u.a. den Titel „Pfefferkönig“.

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