Pfeffer-Artikel im Kölner Stadtanzeiger

Ein besonders scharfes Angebot haben drei junge Männer in Ehrenfeld. Die drei Sportwissenschaftler sattelten um und vermarkten Gewürz aus Kambodscha – mit fairen Produktionsbedingungen im vom Bürgerkrieg gebeutelten Land.

EHRENFELD – Riesige Kartons stapeln sich im neuen Shop in der Stammstraße 13 in Ehrenfeld. „Made in Cambodia“ steht drauf. Innen drin: eines der exklusivsten Gewürze der Welt. Kampot-Pfeffer aus Kambodscha. Mit diesem Pfeffer verfolgen Martin Gompelmann und seine beiden jungen Geschäftspartner Sebastian Brimmers und Bastian Stollwerk von „Hennes’ Finest“ einen ehrgeizigen Plan: „Wir wollen diese fast vergessene Rarität zurück ins kulinarische Rampenlicht führen“, formuliert Gompelmann, der wie seine Partner eigentlich Sportwissenschaftler ist.

Doch angefangen hat alles im fernen Südostasien. In jenem Land, wo buchstäblich der Pfeffer wächst. Mit Jerome, dem Aussteiger und französischen Pfeffer-Genossenschaftler, in Kambodscha. Der gelernte Informatiker treibt seit der Jahrtausendwende den Pfefferanbau im vom Bürgerkrieg gebeutelten Kambodscha zu neuer Blüte, mit fairen Verträgen und dem Schwerpunkt auf exklusiver Qualität für den Feinschmeckermarkt.

Auf meiner Reise durch Kambodscha war ich auf der Suche nach einem Projekt zur Umsetzung meiner Diplomarbeit »Entwicklungshilfe durch Sport«“, erinnert sich Brimmers. „Doch dann lernte ich im Süden des Landes, in der Provinz Kampot, diesen Aussteiger kennen, der Vertriebspartner in Europa suchte.“

Begeistert von der Idee, in Europa ein exklusives Produkt zu vermarkten und gleichzeitig Arbeitsplätze in einem der ärmsten Länder der Welt zu schaffen, holte er in Köln seine beiden Kumpels von der Sporthochschule ins Boot. Heute betreiben sie neben dem Shop in der Stammstraße, der selbstbewusst Pfefferboutique genannt wird, auch einen professionellen Onlineshop. Das Ziel: „Etwas Besonderes verkaufen und weiterhin alles von Hand machen“, sagt Brimmers.

Dass die Jungs es drauf haben, mit der Handarbeit, davon zeugt bei „Hennes’ Finest“ einiges. In nur zwei Monaten haben sie das Ladenlokal quasi kernsaniert und vom 50er-Jahre-Muff befreit. Auch die Produktionsstraße für Abfüllung und Etikettierung in der jungen Trading Company ist selbst entworfen und handgefertigt – mit Tupperdosen, Anorakschnüren und Salatbesteck. Selbstverständlich lebensmittelecht. Stollwerk betont: „Die Pfefferkörner sehen von der Plantage über die handverlesene Ernte bis zum Verzehr keine einzige industrielle Maschine.“

Was die jungen Männer bei der Gründung ihres Unternehmens am meisten gefreut hat: Sie sind herzlich empfangen worden in der Ehrenfelder Nachbarschaft: „Die alte Dame nebenan unterstützt uns mit Schokolade und Obst, auch Brötchen hat sie uns schon rübergebracht. Größere Lieferungen durften wir schon in ihrer Garage unterbringen“, erzählt Stollwerk. Zu Renovierungszeiten waren teilweise so viele freundliche Nachbarn auf ein Kölsch zu Gast, dass sich in der Nachbarschaft das Gerücht erhärtete, ein weiterer Kiosk oder gar eine Pizzeria würde die Stammstraße bereichern. Dieses Gerücht hat einer scharfen Wahrheit Platz gemacht. Heute steht der Pfeffer im Schaufenster. Und wer seinen Geschmacksnerven etwas Exklusives bieten will, der darf ihn drinnen, in der Pfefferboutique, auch gleich probieren.

Von Katja Diepenbruck | Kölner Stadtanzeiger

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2. Oktober 2022
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